Was der Verwaltungsnachwuchs denkt – mit Studierenden der Hochschule Kehl im Gespräch

Vor wenigen Tagen durfte ich mich mit Studierenden und Lehrenden an der Verwaltungshochschule Kehl zu aktuellen Themen austauschen. Als kommunalpolitische Sprecherin unserer Landtagsfraktion war es mir wichtig, die Wünsche und Bedrüfnisse des Verwaltungsnachwuchses aus erster Hand zu erfahren. Ich hatte mit allen – Hochschulleitung, Professor:innen und Studis – sehr gute Gespräche. Mehr darüber erfahrt ihr in der nachfolgenden

Pressemeldung der Hochschule Kehl

Die Landtagsabgeordnete Swantje Sperling hat am 21.06.2024 die Hochschule Kehl besucht und sich mit Professor*innen und der Hochschulleitung zu aktuellen Themen ausgetauscht. Als Sprecherin für Kommunalpolitik ihrer Fraktion hat sie ihre Zeit in Kehl insbesondere auch den Studierenden gewidmet, von ihrer Arbeit berichtet und viele Fragen an die jungen Menschen gestellt.

„Mir ist es ein wichtiges Anliegen, den Verwaltungsnachwuchs, seine Wünsche und Bedürfnisse zu kennen, damit ich und der Landtag Baden-Württemberg etwas zur Verbesserung oder auch zur Veränderung ihrer Themen und der öffentlichen Verwaltung beitragen kann“, so Sperling und erklärt, dass es heutzutage umso wichtiger ist die Demokratie zu stärken und dies gelinge vor allem durch eine funktionsfähige Verwaltung.

Ein zentrales Thema des Gesprächs war die Zukunftsfähigkeit der Kommunen und welche Rolle die Digitalisierung darin spielen wird. Auf die Frage Sperlings an die Studierenden, wie die Verwaltung konkret reaktiver, effizienter und digitaler gestaltet werden könne, antworteten sie mit „Kooperation“. „Es wäre für die Verwaltung wichtig, dass sie grundsätzlich mehr Änderungsbereitschaft lebt und mehr in Netzwerk- und Kooperationsmodellen denkt. Dies könnte beispielsweise durch die Veröffentlichung und Zurverfügungstellung von Lösungen geschehen“, so die Studierenden und spielten damit auf eine Open-Source-Plattform hin, eine Netzwerkplattform auf welcher Lösungen von Kommunen gesammelt und deren Nutzung anderen Kommunen ermöglicht wird. „Wenn das Land solch eine Plattform zur Verfügung stellen könnte, wäre das für viele Kommunen eine echte Erleichterung. Zudem kann so mehr und mehr ein Wir-Gefühl entstehen, wenn Lösungen geteilt werden und man gegenseitige Unterstützung erfährt und gibt.“

Gerade kleine Kommunen (unter 10.000 Einwohner*innen) würden mittlerweile von den vielen Anforderungen, die seitens Politik und Bürgerschaft an sie gestellt werden, mehr und mehr in die Bredouille geraten. Die Studierenden und die Landtagsabgeordnete waren sich einig, dass eine interkommunale Zusammenarbeit die einzelnen, insbesondere kleinen, Kommunen (über 800 in Baden-Württemberg) dabei unterstützen würde, weiterhin handlungsfähig zu sein. „Arbeiten Kommunen zusammen, können sie einiges bewirken, nicht zuletzt auch die Ausbildung eines jungen Menschen in unserem Bachelorstudiengang ‚Digitales Verwaltungsmanagement‘. Wir mussten in diesem Bewerbungsverfahren etwa 100 Personen absagen, da es zu wenig Kommunen gibt, die ausbilden wollen oder können, obwohl der Bedarf an diesen künftigen Mitarbeitenden so hoch ist“, so Rektor Prof. Dr. Joachim Beck.

Ein weiterer Wunsch der Studierenden war der Beistand und der Schutz der Verwaltungsmitarbeitenden durch die Politik im Hinblick auf Fehler und Anfeindungen durch Bürger*innen. Für Letzteres ist die Landesregierung bereits tätig geworden, berichtete Sperling: „Hass und Hetze gegen Politiker*innen und Verwaltungsmitarbeitende sind mittlerweile leider zum Alltag geworden. Aus diesem Grund handeln wir ganz konkret und haben mit ZAMAT eine zentrale Ansprechstelle für Amts- und Mandatsträger*innen geschaffen, welche betroffenen Personen mit polizeilicher und juristischer Expertise zur Seite steht“, so die Landtagsabgeordnete.

Weitere Themen, die auf der Tagesordnung mit Professor*innen und der Hochschulleitung standen, waren u. a. der geplante Anstieg der Studierendenzahlen im Bachelorstudiengang „Public Management“, die Nachwuchsgewinnung, die Flexibilisierung der Zulassungsverfahren, die Hochschulfinanzierungsvereinbarung III sowie das Marketing (Studierendenbotschafter*innen-Programm).