Grünen Landesvorsitzender Pascal Haggenmüller zu Besuch im Rems-Murr-Kreis

Pascal Haggenmüller, Grüner Landesvorsitzender, war mit mir bei der Firma Judo Wasseraufbereitung und bei der Bio-Bäckerei Weber in Winnenden, in der Hegnacher Mühle und in Neustadt zur Weinbergwanderung beim Bio-Weingut Häußermann. Hier könnt ihr unsere Pressemitteilung zu diesem Besuch lesen:

Der Tag begann mit einem Besuch der Firma Judo in Winnenden, die Wasseraufbereitungsanlagen sowohl in der Haustechnik als auch im kommerziellen Bereich entwickelt und produziert. Stefan Gölz, Leiter Industrie- und Gebäudetechnik, betonte, dass diese weltweit im Einsatz sind, zum Beispiel in einem Kohlebergwerk im polnischen Katowice oder in Griechenland, wo Anlagen der Firma Judo das Meerwasser entsalzen und so die Bevölkerung mit Trinkwasser versorgen. Die Bedeutung von Trinkwasseraufbereitung steigt – inzwischen kann mit Judo-Produkten für den Hausgebrauch auch Mikroplastik aus dem Wasser gefiltert werden. Mehrere Innovationspreise nennt der familiengeführte mittelständische Betrieb aus Winnenden sein Eigen und investiert weiterhin viel in die Weiterentwicklung seiner Produkte.

Von Hightech und Innovationsgeist ging es weiter zur Bio-Bäckerei Weber in Winnenden, der ersten Bio-Bäckerei im Kreis, die überdies eine besondere Geschichte hat: Sie wurde viele Jahre von einem Kollektiv betrieben. Warum dies irgendwann nicht mehr möglich war und vor welchen Herausforderungen eine Biobäckerei heute steht, erklärte Klaus Späth, der zusammen mit Klaus Dernbecher die Bäckerei betreibt. Der Bäckermeister brennt für sein Handwerk: Man sehe was man hergestellt hat – und dann noch der gute Duft in der Bäckerei.

Vom Brot zum Mehl: Fast logisch, dass sich ein Besuch der Hegnacher Mühle anschloss, an der gut 15 Bürgerinnen und Bürger teilnahmen. Bäckermeister Ulrich Stietz stellte seine idyllisch an der Rems und im Naturschutzgebiet gelegene Mühle vor – die letzte von einst sieben Getreidemühlen im Remstal. Wie exotisch der Beruf heute ist, machte er mit einer Anekdote deutlich: Wenn er sich als Müller vorstellt, kann es schon mal vorkommen, dass sein Gegenüber meint, er arbeite im gleichnamigen Drogeriemarkt – „heute ist es normaler beim Müller wie als Müller zu arbeiten.“

Ulrich Stietz arbeitet „so regional wie nur möglich“ und legt Wert auf kleine Kreisläufe. Das Getreide für sein Mehl wird in einem Umkreis von 15 Kilometern geerntet. Wenn seine Kunden einen Hefezopf backen und das Mehl aus der Region komme, sei dies ein kultureller Wert, der erhalten werden sollte.

„Warum woanders Wein trinken, wenn es hier die tollsten Weingüter gibt“, begrüßte Swantje Sperling zum letzten Programmpunkt, einer Weinbergwanderung mit der Biowinzerin Marlene Häußermann. Sie führte die Gruppe zu ihrem Weinberghäusle auf dem Sörenberg, dem einzigen, das die Flurbereinigung überlebt hat. Mit Blick auf Weinberge, Streuobstwiesen und das Remstal genoss die Gruppe einen Blanc de Noir aus Muskatellertrauben und Marlene Häußermann erzählte, warum sie vor 15 Jahren auf Demeter umgestiegen sind: Pestizide wollten sie und ihr Mann nicht länger einsetzen. „Die Natur sitzt immer am längeren Hebel.“