Schienen-Ersatzverkehr der Bahn: Pläne verbessern

Zu den im Verkehrsausschuss des Verband Region Stuttgart (VRS) am Mittwoch, den 19. April 2023 vorgestellten Plänen der Bahn für den Schienenersatzverkehr auf der Strecke Waiblingen-Stuttgart nehme ich in einer Pressemitteilung Stellung: “Die Bahn muss die Leistungsfähigkeit des DB-Schienenersatzverkehrs beweisen”, betont Swantje Sperling. Die stündlich rund 35 zusätzlichen Busabfahrten und -Ankünfte in Waiblingen während der Bahnvollsperrung bewertet die Grünen Politikerin als sehr ambitioniert. Sperling hat diesbezüglich einige Fragen: „Die Bahn muss nun transparent aufzeigen, dass ihr Konzept in der Realität auch tatsächlich funktioniert: Gibt es ein Verkehrskonzept vor allem für die Engpässe in Stuttgart während der Hauptverkehrszeit? Gibt es ausreichend Fahrpersonal für den Einsatz der Busse? Sind die Kapazitäten der Haltestellen ausreichend?  Sind An- und Abfahrt der Fahrzeuge am Busbahnhof verkehrlich zu bewältigen? Wie wirkt sich der Schienenersatzverkehr auf den fahrplanmäßigen ÖPNV aus? Sind weitere Alternativen geprüft worden?”.

Gemeinsam mit Matthias Lieb, dem Landesvorsitzenden des ökologischen Verkehrsclub VCD haben die drei grünen Abgeordneten des Rems-Murr-Kreis eine Reihe konkreter Vorschläge an den Konzern-Bevollmächtigten der DB AG Thorsten Krenz gesendet. “Bis dato habe ich noch keine Antwort darauf erhalten”, ärgert sich Sperling. Michael Joukov, Bahnexperte der Grünen Landtagsfraktion habe zudem Optimierungen im Stadtbahnverkehr eingebracht.

Sperling stellt enttäuscht fest: „Vorhandene Kompetenzen und Hinweise der Expertinnen und Experten sowie der Kommunen sind nicht in die Problemlösung der Bahn eingeflossen. Beispielsweise eine Takt-Verstärkung des Direktbusses X43 Waiblingen-Ludwigsburg, der an die Stadtbahn Remseck U12 anbindet. Dies würde den Bypass in Stuttgart entlasten.”  Die Erstattung von 49 Euro sei zudem nicht ausreichend, schließlich werde die extreme Minderleistung über einen längeren Zeitraum erbracht. Zudem habe die Bahn mit der Fahrgasterstattung so lang gewartet, dass nun Bund und Land über das 49 Euro Ticket einen Teil der DB-Entschädigung indirekt subventionierten. “Das mindeste sind aus meiner Sicht 98 Euro als Ersatz für zwei Monate”, so Sperling. Die Grünen Regionalrätin Ulrike Sturm ergänzt: „Wenn ich im Monat 55 Stunden Fahrtzeit verliere, erstattet mir die Bahn 89 Cent pro Stunde, das ist nicht angemessen“.

Download: Schreiben an die DB AG mit Vorschlägen zum Schienenersatzverkehr

 

Schreiben an die DB AG mit Vorschlägen zum Schienenersatzverkehr