Anfang März war Landtagspräsidentin Muhterem Aras zu Gast in meinem Wahlkreis. Der gesamte Tag stand unter dem Motto „Ehrenamt stärken“. Der Nachmittag begann mit einem Besuch des Ukraine Café in Winnenden, anschließend besuchten wir die Korber Höhe und die Jugendfarm in Waiblingen, den Abschluss stellte eine Podiumsdiskussion in Fellbach dar. Hier meine Pressemeldung:
Das Ukraine-Café wird ehrenamtlich organisiert und wurde von der „Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen“ (ACK) in Kooperation mit der Stadt Winnenden ins Leben gerufen. „Spielen, Singen, Tanzen, Basteln zeigen, dass wir zusammengehören, das ist unser Motto“, begrüßte Rupert Kern die Besucherinnen und Besucher, darunter auch OB Hartmut Holzwarth, der von Amtsleiterin Manuela Voith und Integrationsmanagerin Saltanat Heinzelmann begleitet wurde. Das Ukraine-Café soll solange ein Ort des gemeinsamen Austausches und Zusammenkommens sein, bis der Krieg vorbei ist.
„Die demokratischen Parteien stehen hinter der Ukraine“, versicherte Muhterem Aras. Die Anliegen der Geflüchteten, die zahlreich vorgebracht wurden, will sie mit in den Landtag nehmen. Auch sollen die Kommunen bei der Integration weiterhin unterstützt und entlastet werden. „Wir leben die Gemeinschaft in Baden-Württemberg“, sagte auch Swantje Sperling. Sie verwies darauf, dass sich – im bundesweiten Vergleich – in Baden-Württemberg die meisten Menschen ehrenamtlich engagieren.
Ein besonderer Dank ging an Rupert Kern, Vorsitzender des katholischen Kirchengemeinderats – ohne ihn und die vielen Ehrenamtlichen wäre das Ukraine-Café nicht möglich. Ehrenamtlich bringen sich auch die rund fünfzig Dolmetscherinnen und Dolmetscher ein, die helfen, sprachliche Barrieren zu überwinden, darunter Katsiaryna Schiffhauer. Sie übersetzte die Grußworte und vielen Gespräche ebenso charmant wie gekonnt.
Ein Paradebeispiel für ehrenamtliches Engagement
Der anschließende Besuch auf der Korber Höhe war für Muhterem Aras ein Gang in die eigene Vergangenheit: Vor 38 Jahren hat die Landtagspräsidentin, bevor sie nach Stuttgart zog, in dem Waiblinger Stadtteil gelebt, der dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert. Die Politikerin staunte nicht schlecht, wie sich das Quartier in den letzten Jahrzehnten verändert hat und in Bälde weiter verändern wird.
Die anschließende Tour durch das Quartier führte zur nahegelegenen Jugendfarm. Dr. Peter Beck, Vereinsvorstand, stellte die naturnahe Anlage mit Ziegen-, Schafs- und Hasengehege vor. Kaum zu glauben, welch ein Eldorado – nicht nur für Kinder und Jugendliche – auf einer früheren Erddeponie entstehen kann. Eine neue Ära der Jugendfarm beginnt demnächst mit dem neuen generationenübergreifenden Farmhaus, 800.000 Euro hat die Stadt Waiblingen bereits genehmigt, der Spatenstich soll noch im März erfolgen.
Nach dem Besuch stand für die Landtagspräsidentin fest: Die Jugendfarm ist ein Paradebeispiel für ehrenamtliches Engagement – „Ehrenamt ist der Ort der Demokratie“, betonte sie. Im Treffpunkt der Bürgeraktion klang der Besuch auf der Korber Höhe aus, die sich als lebendiger Stadtteil mit einer lebendigen Nachbarschaft präsentierte. „Eine Stadt wird dann zur Gemeinschaft, wenn sich die Menschen für sie einsetzen und sie gestalten“, bedankte sich Swantje Sperling bei der Bürgeraktion für deren Engagement.
„Ehrenamt trägt zur Demokratie bei“
Abends fand in Fellbach die Podiumsdiskussion „Zusammenhalt stärken“ statt. Mit auf dem Podium waren Ulrich Lenk, Präsident des TSV Schmiden, Christina Ott, Vorständin bei der Stadtkapelle Fellbach, Argula Bollinger, Kreisvorsitzende der Landfrauen und DLRG-Bezirksvorsitzender Jürgen Krauß.
Gemeinsam diskutierten sie die Bedeutung des Ehrenamtes für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie. „Das Ehrenamt ist Lebensqualität und trägt zur Demokratie bei“, machte die Grünen-Politikerin Swantje Sperling in ihrer Begrüßung deutlich. Gesellschaft bedeute vielfältigen Zusammenhalt und Vertrauen, Gemeinwesen und hohe Gemeinwohlorientierung. Mit ihrer Ehrenamtsstrategie fördere die Landesregierung dieses zivilgesellschaftliche Engagement.
Auch die Fellbacher Oberbürgermeisterin Gabriele Zull betonte in ihrem Grußwort die Bedeutung des Ehrenamtes. „Fellbach ist eine Stadt, in der unwahrscheinlich viel ehrenamtliches Engagement da ist. Demokratie und Ehrenamt sind aktueller denn je.“ Die beiden grünen Gemeinderätinnen Agata Ilmurzynska und Beate Wörner bekräftigen ebenfalls die Bedeutung des Ehrenamtes für den Zusammenhalt der Stadtgesellschaft.
Landtagspräsidentin Muhterem Aras sagte: „Das Ehrenamt ist Motor und Rückgrat einer Demokratie. Wir werden nicht zulassen, dass eine Partei unsere Demokratie einschränkt. Wir müssen dankbar sein, dass wir in einer Demokratie leben. Die ist nicht vom Himmel gefallen, unsere Vorfahren haben sie erarbeitet.“ Demokratien scheiterten dann, wenn zu wenig aufstehen, um sie zu verteidigen, so Aras. Und weiter: „Ich werde immer Partei ergreifen im Sinne des Grundgesetzes.“ Sie sei dankbar für jeden Menschen, der sich ehrenamtlich engagiere, so Aras. „Ehrenamt kommt von Herzen, daher macht man es auch besonders gut und scheut keine Arbeit.“
Fotos: Lenaluxfotografie