Transformation und Innovation: Herausforderungen und Chancen für den Wirtschaftsstandort Rems-Murr

Die Podiumsdiskussion ‚Starker Wirtschaftsstandort – nachhaltigen Wohlstand sichern‘ mit Dr. Sandra Detzer MdB bot tiefe Einblicke in die Herausforderungen und Chancen für die regionale Wirtschaft. Bei meiner Veranstaltung am 1. Oktober in der Alten Kelter in Winnenden diskutierten Experten aus Politik und Wirtschaft konkrete Ansätze für eine zukunftsfähige ökonomische Entwicklung.
Innovative Logistikkonzepte präsentierte Markus Graf von TYNe und erläuterte die Transformation seines Unternehmens: „Zeitungsauflagen gehen zurück, aber wir waren schon immer mehr als nur Herausgeber. Als Verlag und Eigentümer der BW-Post verfügen wir über jahrelange Logistik-Expertise. Jetzt erkennen wir: Genau diese Kompetenz ist für die Zukunft ein vielversprechender Markt, der uns sogar bis zur Produktion von E-Fahrzeugen geführt hat.“ Graf betonte die Bedeutung kleiner E-Lastfahrzeuge und Mikrodepots zur Effizienzsteigerung in der städtischen Zustellung.

Dr. Sandra Detzer MdB, hob in ihrem Beitrag die weitreichenden Veränderungen hervor, vor denen der Wirtschaftsstandort Deutschland steht. „Der Wandel in eine digitale, klimafreundliche Zukunft ist in vollem Gange“, sagte Detzer. Sie verwies auf die Rolle von Unternehmen wie TYNe, die zeigen, wie sich ein traditioneller Zeitungsverlag auf neues Terrain wagt. Die geopolitischen Spannungen setzten der Exportnation Deutschland zu. Zusätzlich gebe es nationale Hausaufgaben, die über Jahrzehnte aufgewachsen seien: Bürokratie, Fachkräftemangel, saubere und bezahlbare Energie. „Die Bundesregierung hat es geschafft, das Land in einer äußerst schwierigen Energiekrise zu stabilisieren und Deutschland unabhängig zu machen von russischem Gas. Auch das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz oder die Maßnahmen zur Bürokratieentlastung weisen in die richtige Richtung. Jetzt braucht es öffentliche und private Investitionen in Infrastruktur und Innovation, um unsere Wettbewerbsfähigkeit und unseren Wohlstand langfristig zu sichern.“

Nachhaltigkeitsmanagerin Kristina Noll verdeutlichte die Komplexität bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien in Unternehmen. „Die ständige Weiterentwicklung von Gesetzen und Verordnungen erfordert kontinuierliche Weiterbildung und personalintensive Prozesse“, erläuterte Noll. Sie sieht in der Digitalisierung und künstlichen Intelligenz großes Potenzial zur Entlastung der Unternehmen bei der Erstellung umfangreicher Berichte: „Das würde Ressourcen für Unternehmensstrategie, nachhaltige Entwicklung und Innovationen freisetzen.“

Die Notwendigkeit, das wirtschaftliche Spektrum über die traditionellen Stärken in Automobil- und Maschinenbau hinaus zu erweitern unterstrich Michael Kaiser von der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart. Er betonte das Potenzial von Zukunftstechnologien wie Digitalisierung, Wasserstoff und Umwelttechnik für die Region. Als Beispiel für die Innovationskraft hob Kaiser den kürzlich in Ehningen installierten digitalen Quantencomputer hervor. Die Wirtschaftsförderung sieht ihre Hauptaufgabe darin, „Netzwerke zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Verwaltungen zu knüpfen, um Wissenstransfer und Innovationen voranzutreiben.“

Die Diskussion zeigte laut Sperling deutlich: Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg sind eng miteinander verknüpft. Die Politikerin setzt sich für verlässliche politische Rahmenbedingungen, Förderung von Innovationen und eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren ein, um den Wirtschaftsstandort Rems-Murr-Kreis nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten.